Samstag, 29. Oktober 2016

Einmal Valhalla und zurück ...

Während ich also in den Norden gebracht und nach "Valhalla" verschifft wurde, herrschte in Belnend helle Aufregung. Dem Hauptmann wurde es deutlich zu eng unter seinem roten, herrschaftlichen Brustpanzer, da das Weib, welches man aus seiner Stadt entwendet hat, nicht irgendjemand war, sonder zum engen Kreis der Familie seines einstigen Widersachers gehört.
Man vermag sich vorzustellen, dass in seinem Kopf so einiges vor sich ging. Die eben erst erfolgreich zu Ende geführten Friedensgespräche sah er genauso zu nichte gemacht wie die gute Reputation seiner Stadt, die dem Angriff einer Minderzahl nichts entgegensetzen konnte.
Und während der gute Mann an möglichen Strategien feilte, die ihn gut aussehen lassen und auch zu meiner Befreiung führen sollten, machte sich ein kleines Persönchen auf um zu tun was getan werden muss. Dass Lara, die Sklavin des Fischers aus Belnend, mir dabei mehr Schaden zufügen würde, wird sie in keinster Weise geahnt haben, als sie all ihren Heldenmut zusammenraffte und die Beine in die Hand nahm um Aegir eine Nachricht zukommen zu lassen.

Die Nachricht - 'Saria sei nach Valhalla gereist' - hat, wie man sich gut vorstellen kann, innerhalb der Familie helle Aufregung ausgelöst. Erst, nachdem Aegir alles zusammengerafft hat und nach Belnend gereist ist, hat sich das 'kleine' Missverständnis aufgelöst. Man kann sagen zum Wohlgefallen aller oder beinahe fast aller. Zum einem hat man des der geistesgegenwärtigen Sklavin gedankt, dass sie so schnell reagierte. Zum anderen befand sich der Hauptmann nun aber in arger Erklärungsnot und hatte keine Zeit mehr sich entsprechend vorzubereiten. In seinen Schilderungen Aegir gegenüber wurde die Stadt von einer Vielzahl an barbarischen Männern überfallen denen einfach nichts entgegenzusetzen war. Er versicherte jedoch auch sofort dass alles nötigeveranlasst wird um mich aus den Fängen dieser, wie er meinte, Gesetzlosen zu befreien. Alles was dazu noch fehlte war ein guter Plan. Denn die Festung, hoch im Norden, in der sich diese Sippschaft zurückgezogen hat, galt wohl als schwer einnehmbar. So kam es auf jedem Fall dem Hauptmann schon mal nicht gelegen meine Familie um sich zu haben, wo doch ein gut ausgeklügelter Befreiungsplan noch fehlte.

Während die Männer also in Belnend zusammengerottet wurden und alle Möglichkeiten abwogen, befand ich mich auf den Weg hoch in den Norden. Und es war keine unangenehme Reise. Wenn man davon absieht dass ich einerseits nicht dorthin wollte und anderseits durch Laras rasches Handeln meine unangekündigte Reise nach Belnend weitere Kreise ziehen wird.
Leon Tallhart, wie sich  herausstellte, war derjenige der seinen Besitz in Form einer Sklavin an Belnend verloren hatte. Und er zeigte sich unnachgiebig in seiner Forderung, die besagte dass er mich erst dann freizugeben gedenkt wenn er seinen Besitz zurückerhält. Wenigstens war dies die Nachricht die Belnend erhielt. Mir gegenüber zeigte sich der erboste Mann auf eine andere Art und Weise. Man kann sagen ich wurde gut behandelt und ich hatte weder auf der Reise noch in deren Festung zu leiden. Vielmehr war er darum bemüht mir das Gefühl zu geben ich sei mehr ein Gast als eine Gefangene, wobei mein Bewegungsradius natürlich eingeschränkt war.
Ihm lag scheinbar viel daran dass ich begriff warum er mich mitgenommen hat, dass ich seine Sichtweise verstehen konnte. Und auch wenn ich immer noch der Meinung war, dass eine einzelne Sklavin diese Mühen doch niemals wert sei, wusste ich wovon der sprach. Die Prinzipien eines Mannes sind nunmal in Stein gemeißelt. Er hat mir nichts erklärt, was ich im Grunde nicht schon wusste.
Nach kurzer Zeit, ich denke er war des Redens müde, beschloss er seine Taktik zu ändern. Zugegeben, ich war sehr überrascht als er eröffnete mich zurückzubringen. Denn wo er eben noch große Reden schwang, fand seine Planänderung keinen wirklichen Einklang mit seinen Prinzipien. Dachte ich zumindest in diesem Moment und ahnte nicht dass ein weitaus perfider Plan seine Gehirnwindungen förmlich zum glühen brachten.
Es war eine Reise von ein paar Hand bis wir Port Asgan erreichten und Leon Tallhart sich von mir verabschiedete. Er wirkte immer noch im höchsten Maße um mein Wohlergehen besorgt und wollte sicherstellen, dass ich gut zuhause ankomme. Seine Beweggründe dahinter waren vielfältig, aber meine Sicherheit stand dabei ganz gewiss nicht im Vordergrund. Er begann mir zu erzählen dass neben der Belnend-Affäre noch ein weiteres 'kleines' Problem auf mich zukommen könnte. Einer seiner Männer habe ein Auge auf mich geworfen, mitunter ein Grund warum er mich aus Valhalla fortbrachte. Er trug mir auf, nein - er versuchte es mir nahezulegen, dass ich wohl besser mein Haus vorerst nicht verlassen solle. Ich sollte auf mich achtgeben,  niemanden die Tür öffnen und mich bedeckt halten.
Doch nichts davon entsprach der Wahrheit. Leon Tallhart lag nur etwas daran dass mich niemand zu Gesicht bekommt und er seitens Belnend weiterhin seine Ansprüch auf seinen Besitz geltend machen kann. In Form von Erpressung natürlich. Doch hätte ich das ahnen sollen?
Nein! Ich dankte es dem Mann noch dass er so viel Besorgnis zeigte. Und er nahm mein dankbares Lächeln auf und seine fadenscheinige Besorgnis schlug um in Gier, mit der er sich mir zu nähern versuchte und sich einen Kuß raubte.
Vielleicht wäre dies der Moment gewesen an seiner Ehrhaftigkeit zu zweifeln. Aber ich war froh zuhause zu sein, darüber hinaus auch erleichtert dass meine unerlaubte Reise nach Belnend unentdeckt und ohne weitere Folgen geblieben ist. So dachte ich jedenfalls.
Es kam mir auch nicht in den Sinn mich aufzumachen um eine Nachricht über meine sichere Heimkehr an Belnend zu verschicken, da ich mich, Leon Tallharts Worten folgend, in meiner Hütte einschloss und erstmal abwartete.


Anmerkung: Nach meiner Rückkehr saß ich nun tatsächlich beinahe eine ganze Woche alleine auf der Sim, da sich alles an RP nach Belnend verlagert hat. Aber jede einzelnde Stunde des Wartens hat sich gelohnt. Allem voran auch deshalb weil ich nun zunehmend mehr vom RP der anderen erfuhr und es einfach ein köstliches Chaos war.

Montag, 24. Oktober 2016

Eine unerwartete Reise ...

Eigentlich war der Anfang dieser Reise nicht unerwartet.
Sie war geplant, von langer Hand und gut vorbereitet. Vielleicht war das eine oder andere Detail noch ausbaufähig, insbesondere der Teil in dem ich mich von den Meinen gebührend verabschieden hätte sollen und ihnen mitteilen wohin mich mein Weg führen wird. Aber im Nachhinein ist man meistens immer klüger.
Ich beschloss also dem Alltag ein wenig zu entfliehen und mich auf den Weg durch die nördlichen Wälder in Richtung Belnend aufzumachen. Zwar hatte ich keinen wirklich wichtigen Grund für die weite Reise, aber wenigstens kam mir in den Sinn dass ich, wenn ich schon dorthin verreise, ein paar Utensilien für die neue Heilerstube mit nachhause bringen könnte. Denn trotz aller Arbeit die wir alle leisteten, fehlte es hinten und vorne an den wichtigsten Gütern. So war auch Aegir immer wieder dazu veranlasst den Hafen Port Asgans hinter sich zu lassen um zu erhandeln was für den Winter benötigt wird.
So verließ ich also einen beinahe unheimlich leeren Ort um, wie die anderen auch, auszuschwärmen. Der einzige Unterschied war dass mich das pure Vergnügen umtriebt, die Lust nach etwas Abwechslung und Gesellschaft.

Die Reise verlief ruhig, ich stattete einige Anstandsbesuche ab, ehe ich mein eigentliches Ziel erreichte. Den Hafen Belnends. Nachdem die üblichen Formalitäten und das lästige Warten bis mein Gepäck verladen war, hinter mich gebracht wurden, machte ich mich sofort auf mitten ins Geschehen einzutauchen. Man mag vermuten dass ein Nordweib in einer Stadt ein wenig deplatziert wirkt, doch alleine schon meiner Herkunft wegen genoss ich alles was der Süden zu bieten hat und bewegte mich mit großer Selbstsicherheit. Wie erwartet war der Marktplatz gänzlich überfüllt und es störte mich keineswegs. Das Bad in der Menge, die Händler und der Rummel waren eine willkommene Abwechslung, wegen eben dieser ich so weit gereist bin. So ging ich von Stand zu Stand, konnte ein paar Köstlichkeiten probieren, die die Händler anboten und in aller Ausführlichkeit über die Waren staunen. So bemerkte ich, während ich im Rausch dessen war was all meine Sinne anregte, nicht wie sich der Rummel rund um die Herberge verdichtete. Erst nach und nach, als die Stimmen immer lauter wurden, drangen Wortfetzen in mein Ohr und ein Blick auf die Ansammlung lässt mich neben dem Hauptmann Belnends ein paar höchst zornige Männer erkennen, die sich wohl um eine Sklavin oder besser gesagt um die Besitzverhältnisse stritten. Ich schenkte dem allem keine große Aufmerksamkeit, zumal sich nach und nach die Versammlung auflöste, die erbosten Männer abzogen und einen mindestens genauso verärgerten Hauptmann zurückließen. Ein paar Bürger Belnends, die dem Streitgespräch beiwohnten sowie auch der Hauptmann selbst, zogen sich auf die Terrasse der Herberge zurück und ich beschloß es ihnen gleichzutun. Denn, obwohl ich so gut wie nie Alkohol trinke, wollte ich mir an der späten Ahn an diesem Tag einen Schluck Kalana gönnen. Nicht weil ich ihn so gerne trinke, aber ganz gewiss deshalb weil eine Reise gen Süden nur dann ist was sie sein sollte, wenn man mindestens einmal von diesem Gesöff gekostet hat.

Meine Anwesenheit bei Tisch war willkommen. Der Hauptmann selbst begrüsste und lud mich ein der Gesellschaft beizuwohnen. Der Vergangenheit wegen, den Differenzen zwischen Belnend und Fensalir wegen, mag man dies als verwunderlich ansehen. Doch die jüngsten Gespräche zwischen dem Hauptmann und Aegir, an deren Ende sich die Männer auf das Beilegen sämtlicher kriegerischen Unternehmungen einigten, erlaubten es mir die Gastfreundschaft und eben meinen ersehnten Kalana zu geniessen. Wenigstens eine Schluck konnte ich davon trinken, ehe vor den Toren die Wachen Alarm schlugen und bis zum Tisch durchdrang, dass erneut Ärger im Anmarsch ist.
Der Hauptmann, sowie ein paar seiner Krieger, machten sich sofort auf um nach dem Rechten zusehen, während wir Weiber am Tisch zurückblieben. Ich würde lügen wenn ich behaupten würde dass ich beunruhigt war, denn ich setzte Vertrauen in die Verteidung der Stadt und darüber hinaus ging mich das alles auch nichts an.
Die Zeit, meinen Kalana und das südliche Flair, zu geniessen blieb mir nicht. Es hatte den Anschein als würde sich die Lage vor dem Stadttor zuspitzen, doch weiter reagieren, eine mögliche Flucht aus der Stadt in Erwägung ziehen, konnte ich nicht mehr.
Die Männer, die eben noch über die Besitzverhältnisse der Sklavin stritten, zogen es vor nun lautstark ihre Waffen sprechen zu lassen. Die Weiber rafften die Röcke, eine Sitzbank wurde umgestossen und gutes Tafelgeschirr ging zu Bruch bei dem Versuch sich selbst noch in Sicherheit zu bringen. Heute weiss ich nur noch dass ich versuchte mich bis zum Rathaus durchzuschlagen und dort, in der Nähe des Turms in dem der Heimstein aufgewart wird, zu Fall kam.
Die Abfolge dessen was geschah war rasant. Ich lag auf dem Boden, versuchte mich aufzuraffen um sofort das Weite zu suchen, als ein großer Schatten auf mich fiel und meine Bemühungen mit ein paar Seilen zunichte machte. Geschnürrt wie ein Paket wurde ich über den Marktplatz geschliffen und zum Hauptmann gebracht, den, wie den meisten anderen Bürgern seiner Stadt, das selbe Schicksal ereilte. Mit dem einzigen Unterschied dass er abermals mit den Männern, die sich nun als Nordleute entpuppen, stritt und die Fronten zu Gunsten Belnends zu klären versuchte. Doch jegliche Argumentation schlug fehl und der Anführer, ich dachte zumindest er wäre es, der Gruppe von Nordmännern, teilte mit dass er einen Pfand mitzunehmen gedenkt bis die Besitzverhältnisse geklärt sind und man ihn in einem Dorf mit Namen "Valhalla" finden würde. Ich selbst lachte zu diesem Zeitpunkt noch über diese etwas kroteskte Situation. Zum einen war es mir nicht schlüssig warum man wegen einer Sklavin, die noch nicht mal besonders wertvoll aussah, so einen Aufstand machte. Und auch weil es mich belustigte als ich den Namen des Ortes hörte aus dem die Männer stammten.
Das Lachen, welches ich natürlich nicht offen gezeigt habe, verging mir jedoch sehr schnell als der Anführer ankündigte mich als Pfand mitzunehmen.
Da hatte ich gerade mal ein paar Ahn in Belnend verbracht, einen einzigen Schluck vom Kalana getrunken und fand mich verschnürrt und abreisebereit wieder, auf den Weg zurück in den Norden.
Zu allem Übel wurde mir klar, dass von meiner Familie niemand wusste dass ich hier war und ich nur durch schnelles Handeln seitens Belnend auf einen glücklichen Ausgang der unerwarteten Reise nach "Valhalla" hoffen konnte.
Ich ahnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht dass diese Reise der Beginn einer Menge Verwicklungen sein wird und mein Leben, dass ich so sorgfältig neu sortiert und wieder in ruhige Fahrwasser gebracht hatte, gänzlich auf den Kopf stellt.

Anmerkung: Im Grunde war mein Ava nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Das Resultat daraus, eine Story die uns über fünf Wochen lang unterhielt, kam zu Stande da alle Beteiligten gänzlich von OOC Absprachen Abstand genommen haben und der Geschichte einfach ihren freien Lauf ließen. Selten zuvor habe ich mich so gut amüsiert, was nicht zuletzt an Bo, dem Hauptmann Belnends liegt, der ein wirklich gutes Händchen für Situationskomik hat. 
Im Laufe des RPs gesellten sich immer mehr Charaktere dazu, die allesamt mit ihren Möglichkeiten, ihrer Fantasie die Geschichte zu einem wirklichen Erlebnis machten und bewiesen, dass man seiner Rolle treu bleiben und dabei auch über sich hinauswachsen kann. 

Sonntag, 23. Oktober 2016

Zurück zum Alltag ...

Die Tage zogen rasch ins Land und einer gleicht mehr oder weniger dem anderen.
Nach meiner Rückkehr als freie Frau in den Norden ist alles wie es war und doch anders.
Während meiner Abwesenheit hielt Aegir die Familie zusammen und bekam dabei tatkräftige Unterstützung von Sayuri, einer Pani die sich sich in den hohen Norden verirrt hat und ähnlich deplatziert wirkte wie ich in im Süden in einem Kragen.
Ich zolle ihr jedoch Respekt und vor allem Dankbarkeit dass sie meine Familie unterstützt hat, allem voran deshalb da es schien als ob meine Kinder nicht nur von ihrer Anwesenheit profitiert, sondern sie auch ins Herz geschlossen haben.

Mein Alltag nach der Rückkehr war geprägt von dem Bestreben mich zu beweisen. Es hat mich nicht überrascht, dass Aegir unsere Kinder bei sich behielt und mir nur bedingt das Recht einräumte mich um sie zu kümmern. Mein Bestreben wurde unterstützt durch die einsame Lage unserer neuen Heimat, es gab nicht viel dass mir hier passieren konnte. Die meiste Zeit des Tages verbrachte ich damit die neue Heilerstube einzurichten und mit allem aufzufüllen was ich benötige um mein Handwerk wieder ausüben zu können. Manchmal waren die Kinder bei mir. Zumindest Liam, Liv und natürlich der kleine Bran. Aedan ist mittlerweile zu einem großen Jungen herangewachsen, der sich bei weitem spannenderes vorstellen kann als seine Zeit bei der Mutter zu verbringen. Ich habe zunehmend bemerkt wieviel ich aus seinem Leben verpasst habe, dass ich nicht bei ihm war um sehen zu können wie aus dem lieben Jungen mit den abstehenden Ohren ein junger Mann wurde der sich kaum noch für Spiele interessiert, vielmehr jeder Sklavin hinterher stiert und es kaum noch erwarten kann einen Beruf zu erlernen.
Gelegentlich verreisten wir, besuchten umliegende Dörfer und alte Bekannte. Es war vor allem Aegir ein Anliegen zu zeigen, dass wir wohl eine Hall und den dazugehörenden Titel eingebüßt haben, aber nichts von unserer Stärke, die Nahrung findet im Zusammenhalt innerhalb der Familie.
Aegir besuchte ein letztes Mal die Zusammenkunft der Jarls um allen mitzuteilen dass er sich aus den Belangen der Clans zurückzieht, jedoch sein Schild und seine Axt immer der guten Sache, dem vereinten Norden, zur Verfügung stellen wird. Es war an der Zeit die Zügel jenen zu übergeben die weiterhin für die Ideale kämpfen können. Wenngleich er sich sicher gewesen sein muss, dass alles zum Scheitern verurteilt ist.
Doch auch andere unserer Familie hatten ihre Schlachten zu schlagen. So kam es, für uns doch ein wenig überraschend, dass sich Aegirs Onkel Yanus von seiner Gefährtin lossagte und auch sämtliche Ämter und Privilegien die ihm durch Vakur verliehen wurden niederlegte. Wir fragten nicht nach was ihn dazu brachte diesen Schritt zu gehen. Es wurde schon zu viel geredet, wir waren dessen längst müde.

Alles in allem war jedoch Ruhe eingekehrt. Wobei ein jeder von uns, heimlich für sich selbst, mit den Ereignissen des letzten halben Umlaufs zu kämpfen hatte. Aber durch die Arbeit, den Ausbau der einfachen Hütten, die ab nun unser Zuhause sein sollten, fielen wir abends müde in die Felle ohne lange über die Vergangenheit nachdenken zu müssen. 

Donnerstag, 13. Oktober 2016

Ein Anfang ...

Kennt ihr das Gefühl dass es erlebte Geschichten gibt die so unglaublich sind, dass man sie für unwahr erklären würde wenn man sie erzählt bekäme.
Eine solche Geschichte habe ich erlebt. Im goreanischen Rollenspiel auf Second Life.
Eine Geschichte die Grund genug ist dafür einen Blog zu eröffnen, um sie niederschreiben zu können Und sie dadurch immer wieder in der Erinnerung aufleben lassen zu können.
Und um sicher gehen zu können dass es sich auch wirklich so zugetragen hat.

Die Schwierigkeit besteht darin einen Anfang zu finden. Denn für jede gute Geschichte spielt auch die Vergangenheit eine nicht unwesentliche Rolle.
Wer die mitwirkenden Charaktere sind, warum sie handeln wie sie es tun und was hat sie zu denen werden lassen die sie sind?
 Dem voraus geht eine lange Geschichte, über zwei Jahre Rollenspiel.
So beginne ich meine Geschichte also im zweiten Akt, mit einer kleinen Zusammenfassung um einen guten Anfang zu finden.
Ich messe dem Anfang der Geschichte nur inhaltlich eine Bedeutung bei. Das Rollenspiel dazu war nicht gerade ein Highlight und lässt sich als uninteressant beschreiben. Entsprechend kurz wird der erste Teil auch ausfallen.

...

Es gibt wohl eine Vielzahl an möglichen Dummheiten die eine freie Frau begehen kann.
Aber die wohl größte Dummheit ist zu denken ein Anrecht auf ein wenig Glück mit einem Mann zu haben. Und so fand ich mich, eine ehemals hochgestellte, angesehene Frau, als ein Häufchen Elend im Süden wieder. Dazu sei angemerkt dass ich nicht viel trug. Ich trug die Kleidung einer Sklavin und auch den dazu passenden Halsschmuck der mich als solche identifizierte. Man kann sich sicher vorstellen dass mich neben Hunger und Durst auch eine ganze Menge anderer Nöte plagten. Mich gerade in der Nähe Belnends wiederzufinden löste ungeahnte Ängste aus. Am größten war die Angst erkannt zu werden. Doch sah ich in diesem möglichen Umstand auch die Chance auf Rettung und einen Weg zurück in den Norden, zurück zu den meinen.
Jetzt da alles wieder seinen Gang geht, ich dort bin wo ich hingehöre, vermag ich mich an viele Einzelheiten nicht mehr zu erinnern. Vielleicht sind sie tief in mir vergraben, verschlossen wie so vieles anderes.
Ein im Süden lebender Nordmann griff mich auf und verkaufte mich an Jorts Fähre. Nach einiger Zeit, ich gab die Hoffnung schon auf jemals wieder die Heimat und die meinen sehen zu können, ergab ein glücklicher Umstand dass mich der Händler Arne aus Vakur sah. Er erkannte mich und ich wurde auf gute alte nordische Art zurück"gekauft".